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Gen-Honig: Raus aus dem Regal!

Ein Imker brachte den Stein so richtig ins Rollen. Karl Heinz Bablok, Hobbyimker aus Augsburg, wehrte sich schon vor Jahren gegen den Anbau von „Mon 810“, einer Sorte gentechnisch veränderten Mais‘. Einen knappen Kilometer davon entfernt ernteten schließlich seine Bienen Honig. Seine Sorgen seien „unbegründet“ teilte man ihm mit, denn Bienen interessierten sich nicht für Maispollen. Bablok ließ seinen Honig untersuchen. Ergebnis: Im Honig befanden sich Spuren des gentechnisch veränderten Blütenstaubs. Damit darf der Honig nicht vertrieben werden und bräuchte eine gesonderte Zulassung, ehe er im Supermarkt landet.

Babloks Honig blieb kein Einzelfall, auch die Zeitschrift „Ökotest“ hat Gen-Pollen 2009 in 11 von 24 Honigen nachgewiesen. Schon viele Jahre kämpfen zahlreiche Imker gegen den Anbau von Gen-Pflanzen in Deutschland. Sie konnten sich nun gestern über einen Erfolg freuen: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied: Honig mit Spuren von genveränderten Pollen darf in der EU nicht mehr verkauft werden. Damit müssen nun einige Gläser aus den Supermarkt-Regalen verschwinden, so zum Beispiel viele Honige aus Nord- und Südamerika, wo mehr Gen-Pflanzen angebaut werden als in Deutschland.

Alles kein Grund zur Panik. Aber: „Beim Kauf des nächsten Glases besteht dann […] sehr wohl guter Grund, nachdenklich zu sein und genau hinzusehen“, schreibt Spiegel Online in einem Kommentar vom 7. 09. 2011. Wir von Heimathonig können uns ebenfalls über dieses Urteil freuen: Wer Honig aus der Heimat produziert und kauft, unterstützt seine Region, kennt häufig Anbieter und regionale Besonderheiten. Der „Spiegel“ weiter: „Wenn es Honig aus ökologisch intakten Landschaften sein soll, die den Etiketten der Herstellerfirmen irgendwie ähneln, dann ist nach dem Urteil ein guter Zeitpunkt, auf die Suche nach regionalem Honig zu gehen, Honig von leidenschaftlichen Imkern, die nicht nur ihre Bienen kennen, sondern auch die Pflanzen ihrer Region.“

Hanni B. und ihre Bienen sowie alle Heimathonig-Imker freuen sich über den Trend zu wertvollen Produkten aus der Region.