Schon mal von Melezitose-Honig gehört? Wenn nein und Sie sind Imker, dann haben Sie Glück gehabt. Wenn ja – auch Glückwunsch. Denn dann haben Sie bereits wertvolle Erfahrungen mit dem gefürchteten „Zementhonig“ gemacht. Doch so schlimm wie sein Ruf ist dieser Honig gar nicht.
Was ist eigentlich Melezitose? Es handelt sich dabei um eine im Honigtau vorkommende Zuckerart. Dieser Zucker entstammt einer Ausscheidung von Läusen. Zum ersten Mal erwähnt wurde die Melezitose zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Wort leitet sich vom französischen Wort „mélèze“ – Lärche ab.
Zunächst: Melezitose ist ein so genannter Dreifachzucker. Er besteht aus je zwei Molekülen Glucose und einem Molekül Fructose. Dieser kann sich zu Saccharose spalten. Das Problem: Der Wassergehalt von Melezitosehonig liegt bei etwa 10 Prozent, was ihn schnell fest und kristallin werden lässt. So kann es passieren, dass der Honig schon vor der Verdeckelung in der Wabe hart und trocken geworden ist.
Imker müssen jedoch keine Angst haben, dass jeder Honig mit Melezitose sofort zu Zement wird. Es kommt immer auf die Konzentration an, in der sich Melezitose im Honig befindet. Nur bei Anteilen von mehr als 20% wird der Honig so fest, dass er kaum noch geschleudert und verwendet werden kann. Man muss ihn aus der Wabe pressen oder in ganzen Stücken als Wabenhonig verwenden.
Geschmacklich ist Melezitose-Honig nicht so unterschiedlich von der normalen Waldhonig-Tracht. Viele mögen den stärker karamelligen Geschmack sogar sehr gerne.